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SYNAGOGE SCHWERIN
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SYNAGOGE SCHWERIN
SYNAGOGE SCHWERIN
SCHWERIN, LANDESRABBINER-HOLDHEIM-STR. 3

Eine Synagoge des 21. Jahrhunderts, an diesem geschichtsträchtigen Ort, weist bereits vom Grundsatz her eine architektonische Bedeutung auf. Durch die besondere Nutzung des Gebäudes, ist auch eine besondere Form, Materialität und Farbgebung erforderlich. Durch die Fassadengestaltung soll mit dargestellt werden, dass jüdisches Leben in Schwerin entstanden ist.

Die neue Schweriner Synagoge wurde, wie auch die Vorgängerbauten, im Innenhof der Schlachterstr. 3/5 geplant. Das Planungsziel bestand darin, einen Platz des Gedenkens und der Hoffnung zu entwickeln, welcher gleichzeitig diesen Ort mit Zukunftsfreude erlebbar werden lässt.

Für das Raum- und Funktionsprogramm wurden Nutzeranforderungen der Jüdische Gemeinde, mit Darstellung von Gebäudegrundsätzen zur Gebäudeplanung, vorgegeben. Als Vorbereitung auf das Vorhaben wurde eine archäologische Voruntersuchung durch das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege im Januar 2008 durchgeführt. Es erfolgte die Teilfreilegung der Fundamente der beiden Vorgängerbauten von 1773 und 1819 und die Bergung von Teilen des historischen Fußbodens von 1819. Durch die neuen Erkenntnisse aus der archäologischen Untersuchung entstand ein sensibler Umgang mit dem Ort. Es wurden Fundamente, Fußbodenfragmente, sowie das historische Pflaster des Innenhofes erhalten.

An einem so geschichtsträchtigen Ort, an dem bereits zwei Synagogen standen, ist eine Neuordnung der bestehenden Planungsansätze, mit Einbeziehung und Weiterentwicklung der Nutzervorgaben, im Zusammenhang mit der Standortsituation und den archäologischen Funden unabdingbar. Durch die bauliche Integration von historischen Fundstücken, sowie einer Darstellung von Vernichtung und Wiedererstehung der Synagoge im Entwurf des neuen Gebäudes, soll Geschichte erlebbar gemacht werden. Die Synagoge des 21.Jahrhunderts erhebt sich aus den Fundamenten der letzten beiden Jahrhunderte, mit einer aufstrebenden Gebäudekubatur. Damit soll zugleich das heutige aufstrebende jüdische Leben in Schwerin symbolisiert werden.

Für den Neubau der Schweriner Synagoge war ein Kostenrahmen von 660 T€ vorgegeben. Die Bauarbeiten der Synagoge begannen mit der Bohrpfahlgründung am 05. Mai 2008. Die darauf folgenden Arbeiten an der Bodenplatte, mit Begleitung der Bodenarchäologie, wurde am 27. Juni 2008 fertig gestellt. Am 07. Juli begannen die Rohbauarbeiten. Es folgten die Ausbauarbeiten und die Außenanlagen, die am  01.12.2008 abgeschlossen wurden.

Die Übergabe an die Jüdische Gemeinde Schwerin wurde, wie geplant, am 02.12.2008 vorgenommen. Die Weihung der Synagoge erfolgte am 03.12.2008.

  • Planungsleistungen nach HOAI, Leistungsphasen 2-8
  • Brandschutzplanung

Objekt

Synagoge | Neubau

Planungs- & Bauzeit

2008

Standort

Schwerin | Landesrabbiner-Holdheim-Str. 3

Auftraggeber

Landeshauptstadt Schwerin | ZGM

Bruttogrundfläche